Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wer oder was unsere Organe steuert? Und wie sie sich miteinande verständigen, damit sie nicht gegeneinander abeiten, sonder sich perfekt ergänzen? Ein Steuerungssystem sie doie Nerven, ein weiteres sind die Hormone, also Botenstoffe und Substanzen, welche von Drüsen abgesondert werden. Nervenreize und Hormone wirken auf unsere Organe - sie steuern gemeinsam (und nicht immer in Harmonie) alle körperlichen und seelischen Reaktionen. Dabei haben die Nerven die Aufgabe, schnelle Befehle weiterzugeben. Nach einiger Zeit übernehmen die Drüsen das Kommando, denn sie brauchen länger, bis sie die richtigen Hormone gebildet haben. Meist gibt es zu jedem Hormon, das eine Funktion anfeuert, auch einen Gegenspieler, der sie wieder drosselt. Wie viele Hormone wir täglich produzieren, ist zum heutigen Stand der Wissenschaft (2006) nicht bekannt. Experten Schätzen, dass es 4000 - 7000 sind, davon sind zu heutigen Zeitpunkt 400 bekannt und 50 gelten als erforscht.
Weil Nerven- und Drüsensysteme Hand in Hand arbeiten, muss es wohl eine gemeinsame Steueungszentrale geben, in der die Informationen zusammenlaufen. Heutigem Wissen zufolge ist das der Hypothalamus, eine 5 Cen große Struktur, welche Mitten im Gehin liegt. Dieser Hypothalamus ist etwas ganz besonderes, denn er ist Drüse und Nervenknoten in einem. Als Nervenknotenpunkt ist er mit anderen Nervenzentren im Gehirn verbunden. Als Drüse produziert er Hormone, die er teilweise direkt an ihr Ziel schickt. Die meisten hormonellen Befehle aber sende der Hypothalamus an die Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Diese gilt als das eigentliche Steuerzentrum unseres Hormonsystems. Sie produziert Hormone, die die Arbeit anderer Drüsen im ganzen Körper steuern. Möglicherweise beeinflusen die Drüsen auch das Leben außerhalb unseres Körpers - denn Frauen, die Zusammenleben erleben, das Ihre Frauenrythmen sich sicht- und fühlbar aufeinander abstimmen.
Die wichtigsten Drüsen sind die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, die Nebennieren, Die Hoden bei Männern und die Eierstöcke bei Frauen. Für jedes dieser Drüsen hat die Hirnanhangdrüse ein eigenes Steuerhormon.
Die Schilddrüse liegt als schmetterlingsförmiges Organ unmittelbar vor und neben der Luftröhre, dicht unterhalb des Kehlkopfes. Ihre Aufgabe ist es, den Organismus mit den Hormonen Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) zu versorgen, die sich auf den Stoffwechsel auswirken.
Die Nebenschilddrüse produzieren das Parathormon. Es steuert die Knochenbildung und die Ausscheidung von Kalzium und Phosphor.
Die Nebennieren sitzen wie Kappen auf den Nieren. Sie sind die "Fabrik" von immerhin 50 verschiedenen Hormonen, zB von Cortisol, das unter dem Namen Cortison auch als Medikament bekannt ist. Es wikt entzündungshemmend und sorgt für die Bereitstellung von Energie in Form von Zucker. Auch dass Stresshormon Adrealin und sein Gegenspieler Noradrealin werden hier gebildet. Adrealin beschleunigt u.a. den Herzschlag, die Atemfrequenz und erhöhen den Blutdruck. Die Nebenniere schüttet außerdem das DHEA aus. Dieses sorgt fü die Verbrennung von Körperfett - wir brauchen dieses Hormon für ein Funktionieren von Herz- und Kreislauf, für unser Immunsystem und unser gutes Gedächnis.
Die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse Produziert Inulin, welchen den Blutzuckerspiegel reguliert. Diese lebensnotwendige Substanz beeinflusst außedem die Verwertung von Zucker, Eiweiß und Fett im ganzen Körper.
Die Hoden bilden Testosteron, das die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale und die Fortpflanzungsfähigkeit steuert.
Die Eierstöcke übernehmen diese Arbeit bei Frauen, indem sie Östrogen herstellen. Sie können aber auch noch mehr: Die Eierstöcke versorgen uns mit Progesteron, das die Gebärmutterschleimhaut auf das Einnisten einer befruchteten Eizelle und die Milchdrüsen auf die Milchbildung vorbereitet, wenn ein Baby unterwegs ist.
Die Zirbeldrüse, welche in unserem Gehirn sitzt, steuert den Tag - Nacht - Rhythmus. Sie stellt Serotonin und Melotonin her. Serotonin gilt als Glückshormon - bei Mangel kann es zu depressiven Verstimmungen kommen.
Das Schlafhormon Melatonin ist sein Gegenspieler.
Der Ausdruck "Drüse" hat sich auch für Körperteile eingebürgert, welche nach heutigem Wissensstand (2006) - nicht zum Hormonsystem gehören. So gibt es zB die Schweiß-, Schleim- und die weiblichen Brustdrüsen, die zwar Flüssigkeiten produzieren - aber keine Hormone.
Krankheiten der Drüsen:
Akromegalie: Durch eine Geschwulst in der Hirnanhangdrüse wird vermehrt ein Wachstumshormon gebildet, das die Körperspitzen wie Finger, Füße, Kinn oder Kiefer zu vermehrtem Wachstum anregt.
Galaktorrhö: Die Bildung von Milch in der Brust bei Männern und Frauen, die kein Kind stillen. Häufige Ursache: ein das Hormon Prolaktin produzierender Tumor in der Hirnanhangdrüse.
Schilddrüsenfehlfunktion: Die Schilddrüse produziert zuviel oder zu wenig Schilddrüsenhormone. Dadurch wird man entweder überaktiv oder unkonzentriert und schlaff, müde, antriebslos. Die Ursache kann in der Schilddrüse selbst ligen oder in einer überaktiven Hirnanhangdrüse. Büchertipps und Links zu Selbsthilfegruppen finden Sie unter Schilddrüse
Addison - Krankheit: Das Immunsystem schädigt die Nebennieren, die daraufhin zu wenig Cortisol und DHAE produzieren. Büchertipps und Links zu Selbsthilfegruppen finden Sie unter Morbus Addison
Cushing - Syndrom: Durch eine Überfunktion der Nebennieren oder durch zu starke Anregung der Hirnanhangdrüse ist der Cortisolspiegel erhöht. Anzeichen: Vollmondgesicht, schwache Muskulatur, dünne Haut. Büchtertipps und Links zu Selbsthilfegruppen finden Sie unter Cushing Syndrom
Diabetes Mellitus: Süßes Blut mit zuckerverklebten Blutkörperchen, teilweise aufgrund einer mangelhaften Insulin ausschüttenden Bauchspeicheldrüse. Schwere Folgeschäden an allen Organen zB Augen, Herz, .... Büchertipps und Links zum Thema Diabetes finden Sie unter Diabetes - Zucker